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Ein Vater war mit seinem kleinen Sohn in einem Spielwarengeschäft. Der Junge lief durch das Geschäft und war fasziniert von den vielen Dingen, die er dort finden konnte. In einer Ecke fand er eine Figur aus Pappe, die unten mit einem Scharnier am Boden festgemacht war. Eine Traube aus Ballons hielt die Figur aufrecht.

Der Junge ging zur Figur und stubste sie leicht an. Die Pappfigur wich nach hinten aus und richtete sich wieder auf. Das reizte den Jungen. Leichtes Stoßen oder ein heftiger Stubs. Die Figur wich nach hinten aus und richtete sich wieder auf. Und egal wie heftig der Stoß war. Das Aufrichten erfolgte immer in gleicher Geschwindigkeit.

Der Vater hatte den Sohn schon eine ganze Weile schmunzelnd beobachtet wie er immer neugieriger mit unterschiedlichem Kraftaufwand mit dem Ballonmann spielte und ganz fasziniert war. Das Kind blieb eine ganze Weile in seiner Beschäftigung versunken. „Warum, glaubst du,“ fragte der Vater, „steht er immer wieder auf, wenn Du ihn umstößt?“

Der Junge überlegte eine Weile: “ Vielleicht, weil er innerlich aufgerichtet ist?“

Nach unbekannter Quelle aus dem Gedächtnis erzählt.

p.s.: Die Idee wiedergefunden bei Kristina Reftel: „Ich habe nach dir gewonnen.“ – München, 3. Aufl. 2009.

Die Geschichte hat mich lange beschäftigt. Was hält mich selber aufgerichtet?

Aufrichtigung – jedenfalls körperliche – ist immer Thema in der Yogapraxis. Sie ist oft genug Kern etwa von Twists. Mein persönliches Credo ist da sehr oft: Keine Drehung ohne vorherhige Aufrichtung oder auch einen „langer“ Körper. Aber auch das Üben von längeren Flows machen mir oft das Gefühl wieder neu aufgerichtet zu sein.

Es gibt sogar eine eigene Übungspraxis, die als „Geistige Aufrichtung“ nach Carolin und Alexander Toskar bekannt ist. Ohne jetzt auf das Thema geistige Heilung eingehen zu wollen. Letztlich kannst Du schon viel darüber erfahren, wenn Du dich JETZT einmal aufrecht hinsetzt oder besser noch stellst, die Augen schließt und bewusst wahrnimmst, was dabei passiert. Man braucht oft keine komplexen Haltungen, sondern nur die Aufmerksamkeit für sich selber.

Ganz sicher bin ich mir, dass so eine Aufrichtigung nicht alleine körperlich bleibt. Sie macht etwas mit mir.

Viel Spass bei deiner Yogapraxis!

Beitragsbild
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clown mit luftballons

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